Häkeln: Unterschied zwischen den Versionen
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Du hast einen Anfangsknoten gemacht, den Faden aufgenommen, den Knoten fest in der einen und deine Häkelnadel in der anderen Hand. Dann kann es losgehen mit der Luftmasche. | Du hast einen Anfangsknoten gemacht, den Faden aufgenommen, den Knoten fest in der einen und deine Häkelnadel in der anderen Hand. Dann kann es losgehen mit der Luftmasche. | ||
Version vom 13. April 2022, 14:17 Uhr
Häkeln ist ein manueller Prozess, bei dem ein Faden zu einem zusammenhängenden Gewebe verarbeitet wird. Dabei wird eine Häkelnadel mit einem charakteristischen Haken am Nadelende verwendet, um mit einem Faden spezielle Knoten zu erzeugen. Diese Knoten nennen sich Maschen. Neue Maschen werden in oder zwischen bereits gehäkelte Maschen begonnen, in dem die Häkelnadel dort eingeführt und der Faden zurück hindurchgeführt wird. Da Maschen frei mit fast jeder anderen Masche verbunden werden können, können verschiedenste Formen und Strukturen erzeugt werden, von flachen bis hin zu dreidimensionalen Formen.
Häkeln lernen
Jeder kann sich Häkeln beibringen. Dazu bedarf es keinem speziellen Material oder Zubehör. Es wird lediglich eine Häkelnadel und Garn benötigt. Anschließend können damit die wenigen Grundtechniken des Häkelns geübt werden. Mit bereits vier Grundtechniken lassen sich bereits viele Projekte erfolgreich bestreiten.
Materialien
Es gibt eine große Auswahl an Materialien und Zubehör. Anfangs ist es jedoch nicht nötig viel Geld auszugeben. Es ist besser sich erstmal mit der Technik des Häkelns vertraut zu machen, um zu sehen, ob sie wirklich Freude bereitet und ein dauerhaftes Hobby werden kann.
- Häkelnadel: Hierbei lieber eine Nummer größer (z.B. Nadelstärke 5) wählen, damit große Maschen entstehen, die leichter zu erkennen und einzustechen sind.
- Wolle/Garn: Hierbei lieber ein dickeres, aber wenig fusseliges/fasriges Garn wählen. So kann man einzelne Maschen und Einstichspunkte gut erkennen. Auf dem Etikett des Garns steht die empfohlene Nadelstärke. Dies kann als Orientierung genutzt werden.
Handhaltung
Als Rechtshänder/in hält man die Nadel in der rechten Hand und das Garn in der linken. Als Linkshänder/in genau umgekehrt. Teste selbst aus, wie es sich für Dich am besten anfühlt die Häkelnadel zu halten. Du kannst probieren sie so zu halten wie einen Stift. Oder auch wie ein Messer.
Anfangsknoten
Beim Häkeln gibt es immer eine Schlaufe auf der Häkelnadel. Um die erste Schlaufe zu erzeugen gibt es verschiedene Startmethoden. Am häufigsten wird ein Projekt mit Luftmaschen begonnen. Dafür wird zunächst also ein Laufknoten mit Schlaufe benötigt. Hier sind zwei Methoden, um diesen Knoten zu erzeugen:
- Mit den Fingern
- Lege den Anfang deines Garns über deinen leicht gespreizten Daumen und Zeigefinger, sodass an beiden Seiten Garn herunter hängt.
- Verdrehe nun die zwei Garn Stränge einmal, so dass sie ein 'X' bilden. Dabei muss das kurze Garnende über dem Langen liegen.
- Greife jetzt mit Daumen und Zeigefinger nach dem langen Garnstrang und ziehe ihn durch die Schlaufe, die über den zwei Fingern liegt. Ziehe die dadurch neu entstandene Schlaufe fest.
- Mit der Nadel in 3 Schritten
- Lege eine Schlaufe um deinen Zeigefinger und halte das kurze Ende zwischen Daumen und Mittelfinger fest
- Nimm deine Häkelnadel in die andere Hand. Halte sie hinter das Garn und rotiere sie einmal um die obere Hälfte des gespannten Garns, sodass die Häkelnadel genau einmal vom Garn umschlungen ist.
- Halte nun die Garnenden knapp an der Häkelnadel fest, damit sie sich nicht lösen und hake die Nadel einmal um das lange Garnende und ziehe es durch die Schlinge auf der Häkelnadel.
- Mit der Nadel in 2 Schritten
- Lege eine Schlaufe um deinen Zeigefinger und eine weitere von unten über deinen Daumen. Fixiere das kurze Ende zwischen Mittel- und Ringfinger.
- Nimm deine Häkelnadel in die andere Hand. Führe sie von unten zwischen Daumen und Faden. Hake die Nadel einmal um das lange Garnende, das vom Zeigefinger kommt und ziehe es durch die Schlaufe vom Daumen. Ziehe die dadurch neu entstandene Schlaufe fest.
Überprüfe, ob der Knoten richtig sitzt: Halte mit zwei Fingern den Knoten fest. Wenn du jetzt an dem kurzen Ende ziehst, sollte der Knoten und die Schlaufe fest bleiben. Ziehe an dem anderen Ende - die Schlaufe sollte sich kleiner ziehen. Wenn du noch weiter ziehst sollte sich der Knoten auflösen.
Faden aufnehmen
Jetzt hast du deine erste Schlaufe und du wirst gleich mit der ersten Masche beginnen können. Beim Häkeln ist es wichtig, dass mit jeder neuen Masche auch etwas Faden nachgezogen werden kann. Dafür ist es wichtig eine gewisse Fadenspannung mit der bedienenden Hand halten zu können.
- Umwickelter Zeigefinger: Wickele den Faden von vorn nach Hinten um den Zeigefinger, sodass das kurze Ende, bzw. das Häkelprojekt, nahe der Fingerspitze, von hinter dem Finger hinunterhängt. Das andere Ende kann jetzt zwischen kleinem Finger und Handballen oder zwischen kleinem Finger und Ringfinger fixiert werden. Je nach Stärke des Griffs läuft der Faden leichter oder schwerer. Damit wird also die Fadenspannung beeinflusst.
- Umwickelter kleiner Finger: Wickele den Faden, mit dem kurzen Ende in der Hand, um den kleinen Finger und führe anschließend den Faden von hinten nach vorn um den Zeigefinger. Dabei ist meist der Faden hinter allen Fingern oder vor Ring- und Mittelfinger und nur abschließend hinter dem Zeigefinger. Das kurze Ende sollte jetzt vom Zeigefinger kommend auf der Handfläche liegen.
Sobald der Anfangsknoten oder Maschen gemacht wurden fixieren Daumen und Mittelfinger den Knoten bzw. eine der letzten Maschen, bevor man mit der nächsten Masche fortfährt.
Erste Masche häkeln: Luftmasche
→ Hauptartikel: Hauptseite
Du hast einen Anfangsknoten gemacht, den Faden aufgenommen, den Knoten fest in der einen und deine Häkelnadel in der anderen Hand. Dann kann es losgehen mit der Luftmasche.
- Führe die Häkelnadel durch die Schlinge des Anfangsknotens. Dabei sollte die Öffnung des Hakens der Nadel nach oben zeigen. Ziehe die Schlinge so eng, dass anschließend der Kopf der Häkelnadel locker wieder hindurch passt.
- Lege die Häkelnadel vor das gespannte Garn, welches vom Zeigefinger aus kommt.
- Führe das Garn über den Haken der Nadel.
- Rotiere nun die Häkelnadel um 180° um sich selbst, sodass der Haken das Garn zu greifen bekommt und der Haken erst nach oben, dann zu dir, dann nach unten schaut.
- Ziehe die das eingehakte Garn durch die Schlinge, die bereits auf der Nadel lag.
- Drehe die Häkelnadel wieder die 180° zurück, sodass der Haken wieder nach oben schaut und erneut eine einzelne Schlinge auf der Nadel liegt.
- Wiederhole die Schritte ab Schritt 2 um weitere Luftmaschen zu machen.
Was Du in den Schritten zwei bis 4 gemacht hast nennt sich Umschlag. Das ist für viele andere Maschen auch ein wichtiger Schritt.
Die Luftmasche ist die einfachste und grundlegendste Masche beim Häkeln. Sie wird nicht nur für den Anfang von Projekten verwendet sondern wird auch für verschiedenste Muster verwendet.
Da dies eine so wichtige Masche ist, ist es empfehlenswert eine lange Kette an Luftmaschen zu machen. Diese sogenannte Luftmaschenkette und ist häufig ein Startpunkt für Häkelprojekte. Keine Sorge, diese Maschenkette kann jederzeit problemlos wieder aufgetrennt werden, um das Garn anderweitig zu verwenden oder erneut zu starten. Dazu einfach am langen Garnende ziehen bis sich alle Maschen gelöst haben.
Nächste Schritte
Mit Garn, Nadel, Handhaltung, Anfangsknoten und Luftmaschen ist nun eine gute Basis geschaffen. Um das erste Projekt bewältigen zu können sollten nun auch noch diese Techniken erlernt werden:
- Kettmasche: Diese Masche verbindet zwei Punkte z.B. die Enden einer Luftmaschenkette zu einem Ring. Sie wird auch als Abschluss benötigt am Ende eines Projekts, damit sich nicht alles auftrennt, wenn am Faden gezogen wird.
- Feste Masche: Dies ist eine der Grundmaschen. Es ist sicherlich auch die meist verwendete Masche. Hiermit können geschlossene Gewebe erzeugt werden.
- Fäden vernähen: Wenn man ein Stück gehäkelt hat und es mit einer Kettmasche abgeschlossen hat sieht man, dass nun mindestens zwei Fäden übrigbleiben. Einer vom Anfangsknoten und einer vom Ende. Wenn man diese Fäden nun ganz eng abschneiden würde, dann können sich die Knoten schnell lösen und somit läuft man Gefahr, dass sich die Ganze Struktur auftrennt. Um dies zu verhindern werden die Fäden möglichst ein paar cm lang gelassen und mit einer Nadel im Gewebe vernäht, sodass sie versteckt bleiben und sich keine Knoten öffnen können.